Zugversuche
Zugversuche – Belastungstests für die Baumstatik
Beim Zugversuch wird die Reaktion eines Baumes auf eine definierte Belastung gemessen. Mit Hilfe eines Seilzuges und eines im Baum installierten Seils werden verschieden starke statische Kräfte auf den Baum übertragen. Während der gesamten Messung wird anhand von hochauflösenden Messgeräten die Reaktion des Baumes zeitgleich überwacht, elektronisch aufgezeichnet und als Datensatz gespeichert. Mit dem Kraftmesser (Forcemeter), der am Zugseil installiert ist, wird die Zugkraft des Seilzuges erhoben.
Um mögliche Schwachstellen im Holzbereich festzustellen, wird mit Dehnungssensoren (Elastometer: Messgenauigkeit 1 Mikrometer, Auflösung 0.1 Mikrometer, Messbereich +/- 2 mm) die Dehnung der Holzfasern im Randbereich des Stammes unter Belastung gemessen.
Wird Holz belastet, so verformt es sich ab einer bestimmten Grenzdehnung soweit, dass es zu einem Primärversagen des Stammes kommen kann. Unterhalb dieser Grenze sind die Holzfasern voll elastisch. Wird das Material jedoch überlastet, folgt eine plastische Verformung bis zum endgültigen Versagen.
Die Zugversuch Methode ist zerstörungsfrei und schadet dem Baum nicht. Zusätzliche wichtige Elemente zur Beurteilung der Stand- und Bruchsicherheit von Bäumen sind die individuellen statischen Eigenschaften des Materials: die Dimension, die Form, die Umgebung und die Defekte, sowie die Vorgeschichte und der aktuelle Vitalitätszustand des Baumes.
Was wird kontrolliert?
Mit einem Zugversuch prüfen wir die Stand- und Bruchsicherheit von Bäumen. Dabei wird kontrolliert, wie der Baum auf eine simulierte Windlast reagiert.
Schonendes Prüfverfahren ohne bleibende Schäden
Liefert wissenschaftlich belegbare Daten
Grundlage für Gutachten und Sanierungskonzepte